Muggia: Ursprünge und Geschichte
Muggia blickt auf die gleichnamige, geschützte Bucht und hat eine antike Stadtanlage, die auch heute noch weitgehend von alten Stadtmauern umgeben ist, die mittelalterliche Stadtviertel umschließen.
Die ersten Siedlungen auf der Halbinsel stammen aus der Epoche der Castellieri-Ringwallanlagen von Santa Barbara/Elleri (Mittlere Bronzezeit) und Muggia Vecchia; im Laufe der Jahrhunderte hat sich auf Letzterem das Catrum Muglae entwickelt. Im anschluss an eine allmähliche Umsiedlung der Bevölkerung Richtung Küste, vor allem nach dem schrecklichen Invasion aus Triest im Jahre 1353, entwickelte sich die Siedlung Borgolauro, das heutige Muggia, dessen historisches Zentrum mit besonderen Schildkrötenform sich um das sogennante Mandracchio (ein durch mauern geschütztes Hefenbecken) ausdehnt.
Dieser Siedlungsaufbau stellt eine Besonderheit der Küstenorte der nördlichen Adria dar, die sich zwischen dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert herausbildet und Gebaüde sowie architektonischen Strukturen von großer Bedeutung hinterlässt. Muggia ist für beinahe fünf Jahrhunderte (931-1420) im Besitz des Patriarchen von Aquileia verblieben. Nach dem Verfall der weltlichen Macht der Patriarchen ging die Stadt dank eines Schenkungsaktes in den Besitz von Venedig über und blieb bis 1797 unter venezianischer Herrschaft. Der charakteristische Markuslöwe findet sich in zahlreichen Teilen der Stadt wieder, unter anderem an der Portizza (östliches Stadttor), am Rathaus und am Schloss. Der venezianische Einfluss ist nicht nur in der architektonischen Gebäudestruktur erkennbar, sondern auch in einigen Traditionen, wie dem Karneval.
Muggia leistete einen großen Beitrag zu den Herausforderungen des 19. Jahrhunderts, mit der Eröffnung der San Rocco-Werft, deren Standort den heutigen, gleichnamigen Yachthafen beherbergt.
Muggia: der Namensursprung
Der antike Name Muggias erscheint zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahr 931, das den Schenkungsakt des Gebietes von Muggia vonseiten der italinischen Könige Hugo und Lothar an den Patriarchen von Aquileia bestätigt. Es wird das Castrum Muglae erwähnt, das befestigte Dorf auf dem Hügel (das heutige Muggia Vecchia), in der Nähe eines Gebietes mit der Bezeichnung Mugla, ein küstennahes Sumpfland.
Der Dialekt von Muggia
Der antike Lokaldialekt hieß Muglisàn, eine Variante der der friaulanischen Sprache, die im 19. Jahrhundert mit dem Venetischen überlappte, das sich inzwischen eingebürget hatte.